Ein emaillierter Anhänger in Form einer Fibel

Replik Mittelalter Anhänger Fibel Scheibenfibel


Da das passgenaue Schleifen einzelner Almandin-Plättchen für die Anfertigung von Repliken mittelalterlicher Scheibenfibeln extrem aufwändig und sehr zeitintensiv ist und sich daher immer auch entsprechend im Preis niederschlägt, haben wir uns schon länger für die Verwendung alternativer, aber dennoch überzeugender Materialien interessiert, um unseren Kundinnen und Kunden trotzdem hochwertige Fibeln in einem günstigeren Preissegment anbieten zu können. Ein schönes Beispiel dafür ist dieser Anhänger.

Besonders edel wirken – aus unserer Sicht – in Handarbeit emaillierte und polierte Oberflächen als Almandinersatz. Dabei stehen uns entweder eine Vielzahl opake, also nicht durchscheinende rote Emailles oder – als noch hochwertigere Alternative – ein transparentes Emaille, hier sogar ein besonders exklusives und eher seltenes Emaillepulver aus Japan zur Verfügung. Dort befindet sich nämlich aktuell die einzig verbliebene Quelle für durchscheinendes und original Almandin-rotes Emaille, das sich beim Brennvorgang nicht – wie so oft – durch die Oxydation des Silbers im Brennofen schwarz verfärbt.

Für unseren Anhänger aus 925/- Sterlingsilber in Form einer mittelalterlichen Scheibenfibel wurde also in die ursprünglich für die Almandinplättchen vorgesehenen Zellen mehrfach hintereinander opakes Emaillepulver gefüllt, jeweils bei über 800 Grad im Emaillierofen gebrannt bzw. eingeschmolzen und zuletzt mit Spezialwerkzeugen aufwändig geschliffen und dezent poliert. Bei Emaille handelt es sich ja um farbigen Glasfluss, bei dessen Bearbeitung aufgrund der Härte des Glases herkömmliche Werkzeuge für Metall in der Regel kläglich versagen.

So entstehen schließlich besonders farbintensive und lebendige Emaille-Objekte als hochwertige Alternative für Almandine, die wie unser Anhänger hier mit ihrem Krakelee und den typischen Poren sehr nahe an die mittelelterlichen Original-Emailles heranreichen. Wir jedenfalls sind mit unserem „Almandinersatz“ auf dem Anhänger rundum zufrieden… 😉

Übrigens: Das Ornament im Zentrum unseres Anhängers gibt es so auch originalgetreu am Schrein der Heiligen Drei Könige im Kölner Dom.


Anhänger Mittelalter


Detailansicht Mittelalter Anhänger


Anhänger in Form einer Scheibenfibel





Mittelalterliche Scheibenfibeln: Schmuckstücke und praktische Begleiter

Mittelalterliche Scheibenfibeln sind faszinierende Artefakte, die nicht nur als Schmuckstücke dienten, sondern auch eine praktische Funktion erfüllten. Diese runden, oft kunstvoll verzierten Fibeln wurden im Mittelalter genutzt, um Kleidung zusammenzuhalten, und galten zugleich als Ausdruck von Status und persönlichem Stil. Sie sind heute ein wichtiges Zeugnis der mittelalterlichen Kultur, Mode und Handwerkskunst.


Die Funktion der Scheibenfibeln

Im Mittelalter waren Scheibenfibeln unverzichtbare Accessoires, insbesondere für Männer und Frauen der oberen Gesellschaftsschichten. Sie wurden häufig verwendet, um Mäntel, Umhänge oder Tuniken sicher zu befestigen. Im Gegensatz zu modernen Knöpfen oder Reißverschlüssen waren Fibeln praktische Verschlüsse, die leicht an- und abzunehmen waren. Ihre Form, meist kreisförmig, bot viel Raum für dekorative Verzierungen.


Materialien und Herstellung

Die Wahl des Materials für Scheibenfibeln hing stark von der gesellschaftlichen Stellung des Trägers ab.

Einfache Materialien: Fibeln für die breite Bevölkerung bestanden oft aus Bronze oder Eisen und waren schlicht gehalten.

Edelmetalle: Wohlhabendere Schichten bevorzugten Fibeln aus Silber oder Gold, die oft mit filigranen Gravuren, Emaille oder Edelsteinen verziert waren.

Dekorative Elemente: Einige Fibeln trugen kunstvolle Muster, die religiöse Symbole, Tierdarstellungen oder florale Motive zeigten.

Die Herstellung war aufwändig, und Goldschmiede des Mittelalters nutzten verschiedene Techniken wie Gießen, Gravieren und Emaillearbeit, um einzigartige Designs zu schaffen.


Symbolik und Bedeutung

Mittelalterliche Scheibenfibeln waren mehr als reine Gebrauchsgegenstände. Sie dienten auch als Statussymbole und zeigten den Reichtum und die gesellschaftliche Stellung ihres Besitzers. Manche Fibeln oder Anhänger trugen christliche Symbole wie Kreuze oder Heiligendarstellungen, was ihre Rolle als Glaubensbekenntnis unterstrich. Andere waren mit Runen oder Schutzsymbolen versehen, die Glück bringen oder vor Unheil schützen sollten.


Heutige Bedeutung

Heute sind mittelalterliche Scheibenfibeln wertvolle Fundstücke in der Archäologie und geben Aufschluss über die Mode und den Alltag des Mittelalters. In Museen und Sammlungen können wir diese faszinierenden Schmuckstücke bewundern, die uns eine Verbindung zur Vergangenheit schaffen. Auch moderne Reproduktionen sind beliebt, besonders bei Fans historischer Kleidung oder in der Mittelalterszene.


Fazit

Mittelalterliche Scheibenfibeln vereinen Funktionalität, Schönheit und historische Bedeutung. Als praktische Kleidungsverschlüsse und kunstvolle Schmuckstücke spiegeln sie die Kultur und Ästhetik des Mittelalters wider und sind bis heute ein Symbol für die Verbindung von Handwerk und Design.