Eine Fibel mit ausgeprägter Patina

Almandinfibel mit reichlich Patina


Für die Anfertigung hochwertiger Schmuck-Repliken sind nicht nur das intensive Studium und die Beherrschung historischer Goldschmiedetechniken unbedingt notwendig, sondern auch die Wiedergabe einer möglichst überzeugenden Patina. Letztendlich hängt von einer gelungenen Patinierung doch entscheidend ab, wie nahe man der gewünschten Ausstrahlung der antiken Vorbilder letztlich kommen will.

Viele neuzeitliche Repliken wurden vielleicht handwerklich engagiert umgesetzt, bleiben aber wegen der modernen Oberflächen und der damit verbundenen “kalten” Ausstrahlung enttäuschend weit hinter dem Charme echter mittelalterlicher Goldschmiedeobjekte zurück.

Wir haben uns daher immer gefragt, wie weit man zum Thema “künstliche Alterung” wirklich gehen sollte und kann. Vorläufiger Höhepunkt dieser Überlegungen ist aktuell die Anfertigung einer Almandin-Scheibenfibel mit echten Almandinen, einem Saphir und einer deutlich ausgeprägten Patina.

Unsere Replik wurde aus 925/- Sterlingsilber mit umlaufendem Perldraht handgefertigt. Die originalgetreuen Almandinplättchen (dünne Scheiben roter Granate) wurden extra für diese Fibel aus passenden Rohsteinen geschnitten, danach gleichmäßig flachgeschliffen und anschließend jeweils in die 12 Zellen der Fibel einzeln eingepasst. Wie bei den historischen Vorbildern wurden alle Almandine noch mit einer selbst angefertigten und jeweils separat eingepassten Waffelfolie aus 999/- Feingold unterlegt.

Der Schmuck der zentralen Scheibe der Fibel aus gekordeltem Draht wurde historischen Vorbildern entlehnt und anschließend der schöne kleine Saphir dort eingefasst. Auf der Rückseite gibt es noch eine originalgetreue Broschierung, also eine Anstecknadel.

Fibel Almandine Feingold Saphir Patina



Nun kam – aus unserer Sicht – die Königsklasse: Die Patinierung. Dazu wurde das vergoldete Silber abwechselnd geschwärzt und danach wieder leicht abgetragen, einige Almandine mit den typischen Spannungsrissen und sogar Abplatzungen versehen und nicht zuletzt auch der zentrale Saphir auf dessen Oberfläche mit winzig kleinen Abplatzungen traktiert, wie sie so normalerweise nur durch das Auftreffen mineralischer Staubpartikel in der Raumluft im Laufe von vielen hundert Jahren auf einem Edelstein verursacht werden.

Patina Saphir Almandinfibel Replik



Das Ergebnis kommt unserer Meinung nach sehr nahe an die mittelalterlichen Vorbilder im Fundzustand heran. Selbstverständlich wurde die Fibel rückseitig mit unseren Atelierstempeln und einem Silbergehaltstempel versehen, um das Objekt ganz klar als neuzeitliche Replik auszuweisen.


Patinierte Scheibenfibel