Die Kirchengemeinde „Papst Johannes XXIII“ in Krefeld besitzt für ihre katholische Liturgie eine wundervolle Monstranz aus der Mitte des letzten Jahrhunderts. Leider war in der Zwischenzeit die sog. „Lunula“, also die mondsichelförmige Halterung in der Mitte einer Monstranz zur Präsentation der geweihten Hostie verloren gegangen. Daher erreichte uns die Anfrage des Koordinators des Kirchenvorstandes und des Pfarrers in Krefeld, eine neue Lunula für diese schöne Monstranz zu organisieren.
Die Vertreter des Kirchenvorstands entschieden sich schließlich für die Anschaffung einer bereits fertigen Hostien-Halterung und deren Einpassung in die vorhandene Monstranz. Glücklicherweise konnten wir eine Lunula finden, die in der Größe, Form und in der Farbe der Vergoldung exakt der historischen Monstranz entspricht.

Wir fertigten schließlich in unserem Atelier einen passgenauen Sockel zur stabilen Aufnahme der neuen Hostienhalterung an, mit dem wiederum im Gottesdienst die Lunula in die noch vorhandene konische Schiene innerhalb der Monstranz bequem eingeschoben werden kann. Abschließend wurde der neue Sockel noch hochglanzpoliert und in 24 Karat Gelbgold echtvergoldet.

Das Endergebnis war schließlich so überzeugend, dass vermutlich niemand auf den ersten oder sogar zweiten Blick 😉 erkennen wird, dass Monstranz und Lunula keine historische Einheit mehr bilden.
Aber das Wichtigste: Diese wunderschöne Monstranz muss nicht länger vergeblich in der Sakristei auf ihren Einsatz in der Messe warten und kann endlich wieder während der Liturgie den Gläubigen zusammen mit der Hostie in all ihrer Pracht und Schönheit präsentiert werden.

Wissenswertes über Lunula und Monstranzen
Die Monstranz ist eines der bedeutendsten liturgischen Geräte der katholischen Kirche und dient dazu, das Allerheiligste, also die geweihte Hostie, zur Verehrung auszustellen. Ihr Name leitet sich vom lateinischen Wort „monstrare“ ab, was „zeigen“ oder „offenbaren“ bedeutet. Monstranzen wurden erstmals im Hochmittelalter entwickelt, um die zunehmende Verehrung der Eucharistie zu fördern und sichtbar zu machen. Sie sind seitdem fester Bestandteil der katholischen Tradition und finden vor allem während eucharistischer Prozessionen oder in Andachten Verwendung.
Eine zentrale Komponente der Monstranz ist die sogenannte Lunula. Die Lunula ist ein kleines, meist halbmondförmiges oder kreisförmiges Behältnis aus Metall, das speziell dazu dient, die geweihte Hostie sicher zu halten und sie gleichzeitig sichtbar zu machen. Sie ist oft aus edlen Materialien wie vergoldetem Silber oder Gold gefertigt und befindet sich im Herzen der Monstranz, im sogenannten Glaskasten oder Ziborium. Dieser Bereich ist durch eine durchsichtige Abdeckung geschützt, meist aus Glas oder Kristall, damit die Gläubigen die Hostie sehen und verehren können.
Die Lunula hat eine wesentliche liturgische und symbolische Funktion. Sie stellt sicher, dass die geweihte Hostie während der Aussetzung oder Prozession sicher fixiert ist, ohne dabei verdeckt zu werden. Ihre Form und Gestaltung dienen nicht nur praktischen Zwecken, sondern auch dazu, die Schönheit und Heiligkeit der Eucharistie hervorzuheben. Der Name „Lunula“ leitet sich vom lateinischen Wort „luna“, also „Mond“, ab und bezieht sich auf die oft halbmondförmige Gestaltung. Dieses Design ermöglicht es, die runde Hostie so zu positionieren, dass sie perfekt sichtbar ist. Die Verbindung zum Mond hat auch eine symbolische Komponente, da der Mond traditionell als ein Spiegel des Lichts gilt, ähnlich wie die Monstranz das göttliche Licht durch die Hostie sichtbar macht.
Monstranzen selbst sind kunstvoll gestaltete Werke, die in ihrer Form und ihrem Aufbau die zentrale Bedeutung der Eucharistie im katholischen Glauben widerspiegeln. Sie sind meist reich verziert und aus kostbaren Materialien gefertigt, da sie das Allerheiligste enthalten. Die klassische Monstranz hat eine Strahlenform, die an die Sonne erinnert und die Herrlichkeit und das Licht Gottes symbolisiert. Die Strahlen gehen dabei oft von einem zentralen Glaskasten aus, in dem die Lunula mit der Hostie eingebettet ist. Diese Strahlenform soll die göttliche Gegenwart in der Eucharistie und die Ausstrahlung von Gottes Gnade auf die Gläubigen verdeutlichen.
Die Gestaltung der Monstranz variiert je nach Epoche und Region. Im Mittelalter waren Monstranzen oft turmförmig gestaltet und erinnerten an gotische Kathedralen mit zahlreichen Bögen und Türmen. In der Barockzeit entwickelte sich die Strahlenform, die bis heute weit verbreitet ist. Diese Art von Monstranz wird oft mit zusätzlichen Elementen wie Edelsteinen, Emaille-Arbeiten oder filigranen Gravuren versehen, die ihre Schönheit und den heiligen Charakter unterstreichen. Viele Monstranzen sind mit sakralen Motiven wie Engeln, Kreuzen oder Szenen aus dem Leben Jesu geschmückt. Diese Verzierungen haben nicht nur ästhetische, sondern auch theologische Bedeutung, da sie die zentrale Rolle der Eucharistie im Heilsplan Gottes betonen.
Die Monstranz und die darin enthaltene Lunula werden in der katholischen Liturgie besonders während der eucharistischen Anbetung und in Prozessionen verwendet. Während der Aussetzung des Allerheiligsten wird die geweihte Hostie in der Lunula fixiert und in die Monstranz eingesetzt. Die Monstranz wird dann auf den Altar gestellt, damit die Gläubigen die Gegenwart Christi in der Eucharistie anbeten können. Bei Prozessionen, wie zum Beispiel an Fronleichnam, wird die Monstranz von einem Priester getragen, oft unter einem Baldachin, um die besondere Heiligkeit des Moments hervorzuheben.
Die Verehrung der Eucharistie durch die Monstranz hat eine lange Tradition in der katholischen Kirche und ist eng mit der theologischen Überzeugung verbunden, dass Christus real und substantiell in der Hostie gegenwärtig ist. Die Monstranz dient dabei als sichtbares Zeichen dieser unsichtbaren Gegenwart und hilft den Gläubigen, sich auf das Mysterium der Eucharistie zu konzentrieren. Die kunstvolle Gestaltung der Monstranz und der Lunula betont die Heiligkeit des Augenblicks und lädt dazu ein, die Gegenwart Christi in der Hostie in einer Haltung von Ehrfurcht und Anbetung zu erfahren.
Die Herstellung von Monstranzen und Lunulen erfordert ein hohes Maß an handwerklichem Können und künstlerischem Geschick. Goldschmiede, die diese liturgischen Geräte herstellen, arbeiten oft in enger Abstimmung mit Kirchen und Geistlichen, um sicherzustellen, dass die fertigen Werke sowohl den liturgischen Anforderungen als auch den ästhetischen und theologischen Ansprüchen genügen. Die verwendeten Materialien und Verzierungen spiegeln dabei die Ehrfurcht und Wertschätzung wider, die der Eucharistie entgegengebracht wird.
In der Symbolik der katholischen Kirche hat die Monstranz eine tiefe Bedeutung. Sie zeigt nicht nur die Gegenwart Christi in der Eucharistie, sondern steht auch für die Offenbarung Gottes an die Welt. Die strahlende Form vieler Monstranzen erinnert daran, dass Christus das „Licht der Welt“ ist, wie es im Evangelium nach Johannes heißt. Die Lunula, die die Hostie sicher hält, ist dabei ein wesentlicher Bestandteil, der die zentrale Rolle der Eucharistie als Quelle und Höhepunkt des christlichen Lebens unterstreicht.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Lunula und die Monstranz in ihrer Verbindung ein tiefes Symbol für die katholische Eucharistieverehrung darstellen. Sie sind nicht nur liturgische Werkzeuge, sondern auch kunstvolle Ausdrucksformen des Glaubens. Ihre Gestaltung, ihre Verwendung und ihre Symbolik tragen dazu bei, die zentrale Bedeutung der Eucharistie im katholischen Glauben sichtbar und erfahrbar zu machen. Ob in der stillen Anbetung oder in der feierlichen Prozession, die Monstranz mit ihrer Lunula ist ein beeindruckendes Zeugnis für die Verehrung Christi in der Eucharistie und lädt Gläubige dazu ein, sich auf das Geheimnis des Glaubens zu besinnen.