Die Dionysiuskirche in Krefeld Mitte beherbergt einen sehr ungewöhnlichen Historismus-Marienaltar: Der fast vier Meter hohe Altar besteht gänzlich aus vergoldeten Messingbeschlägen auf einem Eichenholzkern und ist mit besonders großen Edelsteinen, Filigran und wunderschönen und qualitätvollen Emaille-Arbeiten verziert. Vertreter des Kirchenvorstands baten uns, ein mehrstufiges Restaurierungskonzept für diesen bemerkenswerten Goldschmiede-Altar zu erstellen.
Damit sollten die aus unserer Sicht aktuell bestehenden Schäden aufgenommen, katalogisiert und dazu detaillierte Vorschläge zu deren Behebung gemacht werden, über deren Umsetzung der Kirchenvorstand dann später nach Bedarf jeweils separat entscheiden kann.
Der Innenraum der Dionysiuskirche in Krefeld besticht vor allem durch eine hell marmorierte und sehr imposante Säulenarchitektur und die großen und qualitätvollen Heiligenfiguren.
Die Kirche wirkt dadurch im Innern besonders großzügig, ausgesprochen einladend und angenehm freundlich.
Der Marienaltar steht rechts etwas abseits des Hauptaltars und wird aktuell hauptsächlich zur Darbringung der Opferkerzen genutzt.
Im Laufe der Zeit ist der Altar – vermutlich durch den Ruß der Opferkerzen – nach oben hin zunehmend nachgedunkelt. Außerdem gibt es einige Schäden am Filigranschmuck sowie signifikante Fehlstellen im Edelsteinschmuck. Einige der Edelsteine fehlen sogar mitsamt ihrer historischen Fassungen. Der ehemalige Edelsteinfries am Fuß des Altars ist inzwischen ebenfalls nur noch in wenigen Fragmenten erhalten.
Unser Restaurierungskonzept sieht vor, stufenweise den fehlenden Edelsteinbesatz sowohl in Qualität, Größe und auch in der Farbe der Schmucksteine originalgetreu zu ergänzen, die teilweise fehlenden Edelstein-Fassungen auf der Basis der historischen Vorbilder identisch wiederherzustellen und zu patinieren, das Filigran zu richten, den festen Sitz aller vorhandenen Zierelemente vorsorglich zu überprüfen und bei Bedarf zu sichern sowie den Altar einer grundsätzlichen und besonders schonenden Reinigung zu unterziehen.
Optional soll auch der zum Großteil inzwischen verlorene Edelsteinfries am Fuß des Goldschmiede-Altars originalgetreu wiederhergestellt werden können.
Wir sind jedenfalls schon sehr gespannt, ob und welche unserer vorgeschlagenen Restaurierungsmaßnahmen vom Kirchenvorstand der St. Dinysius Kirche letztendlich gewünscht und von uns umgesetzt werden sollen. Der bemerkenswerte Altar hätte es auf jeden Fall mehr als verdient…