Ein ganz besonderer Kunde und leidenschaftlicher Liebhaber der nordischen Kultur beauftragte in unserem Goldschmiedeatelier “Schmuck-Werk” die Anfertigung eines außergewöhnlichen Anhängers ganz aus Gold in Form eines sogenannten “Thors Hammer” – der legendären Wunderwaffe des nordischen Gottes Thor, mit der dieser üblicherweise die Feinde der Götter bekämpfte.
Dieser “Mjölnir” oder “Mjollnir”, wie der Thorshammer in isländisch bzw. altnordisch heißt, war schon seit mehr als 20 Jahren ein langgehegter Wunsch unseres Kunden. Jetzt also sollte es endlich soweit sein: Sein Traum durfte nun Wirklichkeit werden und dafür opferte er alles Gold, dass sich in der langen Zeit bei ihm und seiner Familie bis dahin angesammelt hatte.
Der Thorhammer sollte allerdings noch ein ganz besonderes Geheimnis bewahren: In einer verborgenen Kammer in der Rückseite des Thor Hammers sollten zwei Milchzähne seiner beiden Kinder äußerlich zwar unsichtbar – aber für ihn doch immer präsent – eingearbeitet werden und somit zukünftig immer ganz in der Nähe seines Herzens sein. Dieser innige Wunsch berührte auch uns wirklich sehr.
Die Anfertigung des “Thor Hammer” begann also mit dem Einschmelzen der vielen kleinen Goldgegenstände aus dem Besitz unseres Kunden. Um jedoch auf die gewünschte Größe des Thorshammers zu kommen, mussten noch einige weitere Feingold-Nuggets der Schmelzmasse beigefügt werden.
Danach wurde das gesamte Gold zuerst in eine rechteckige Gußform gegossen, da nur so präzise ermittelt werden konnte, ob das zuvor berechnete Goldgewicht für die komplexe Form dieses Anhängers auch wirklich ausreicht. Zum Abgleich hatte uns unser Kunde zuvor eine sehr detaillierte Zeichnung mit allen gewünschten Maßen zur Verfügung gestellt.
Der nun folgende Arbeitsgang ist auch für Goldschmiede immer etwas besonders “Exotisches” – sogar ganz im Sinne des Wortes: Die spätere Form des Anhängers wird nämlich in die Muschel einer Sepia, also eines Tintenfisches geschnitzt, da nur dieses außergewöhnliche Material einmalig die enorme Hitze von geschmolzenem Silber oder Gold aushält und man somit auch ungewöhnliche Formen grob gießen und anfertigen kann:
Mit Hilf des obenliegenden Gußkanals konnte jetzt nach erneutem Erhitzen des kleinen Goldbarrens das flüssige Edelmetall in seine spätere Form gebracht werden. Hier sieht man noch das magische Leuchten des eben erst frisch eingegossenen Goldes:
Die so gewonnene Rohform des Thors Hammers musste jetzt noch oberflächlich bearbeitet, die typische schwere Öse zur Aufnahme eines Ringes aus gekordeltem Golddraht befestigt und daran wiederum die zwei Ösen zur späteren Befestigung eines Lederbandes angebracht werden.
Auf der Rückseite wurden in die kleine “Geheimkammer” die anrührenden Andenken an die Kindheit seiner beiden Sprösslinge eingelegt und durch eine kleine gefasste Goldplatte fest und für immer eingeschlossen. Schließlich erhielt die untere Vorderseite noch einen schmalen Zierrahmen aus hauchdünnem Goldblech. Am Schluss wurde der Thors Hammer noch rundum auf Hochglanz poliert.
So entstand ein durch und durch individuelles Schmuckstück – exakt und kompromisslos auf der Basis der detaillierten Vorschläge und Wünsche unseres so wunderbar anspruchsvollen Kunden.
Das Ergebnis entsprach dann offenbar so genau seinen Vorstellungen, dass auch mehrere Stunden Anfahrt ihn nicht davon abhalten konnten, seinen nun Wirklichkeit gewordenen Thors Hammer Anhänger persönlich in Augenschein zu nehmen und dabei noch letzte Wünsche zur finalen Befestigung des Lederbandes mit mir persönlich abzustimmen.
Ich glaube, die Augen unseres Kunden leuchteten beim ersten Anblick seines Traum-Mjölnirs wie die nordische Mitternachtssonne, die dort ja bekanntlich niemals untergeht… 😉
