Prunkeinband für ein privates Notizbuch

Prunkeinband

Im Jahr 2009 fertigten wir einen Prunkeinband für ein sehr exklusives Notizbuch mit aufwändigen Edelsteinfassungen in einer 24-Karat-Echtvergoldung, mit mittelalterlichem Filigran und mit einem gotischen „Elfenbeinrelief“ an.


Edelstein-Prunkeinband
Vorderansicht Bucheinband im gotischen Stil


Insgesamt wurden 40 echte, champagner-farbene Zuchtperlen, 4 große Aquamarine und 14 echte Turmaline im sog. „Sugar Loaf„-Schliff (bzw. „sugarloaf cut“) verwendet.

Edelsteine auf Prunkeinband
Detailansicht der Turmaline und Perlen


Der Prunkeinband hat 2 zusätzliche Buchschließen mit jeweils einem Turmalin und 4 Zucht-Perlen. Ein Rundum-Goldschnitt ziert die Buchseiten.

Bucheinband
Die Buchschließen des Notizbuchs


Die „Elfenbeintafel“ im gotischen Stil in der Mitte des Vorderdeckels mit der Darstellung der Anbetung der Heiligen Drei Könige wurde analog zu den heute üblichen Techniken professioneller Museumskopien erstellt: Aus einem speziellen Kunstharz mit mineralischen Pigmenten und einer abschließenden, besonders überzeugend ausgefallenen Patinierung (inkl. den typischen Alterungsrissen).

Elfenbeinrelief auf Prunkeinband
Das gotische Elfenbeinrelief mit der Anbetung der Heiligen Drei Könige


Der Ledereinband besteht aus einem sehr seltenen afrikanischen Ziegenleder (in England von Spezialisten eingefärbt), das auch von den vatikanischen Bibliotheken aus der selben Quelle bestellt und verarbeitet wird. Der Ledereinband wurde von einem erfahrenen Buchbindermeister ausgeführt.

Lederbucheinband
Exklusiver Ledereinband


Insgesamt ein sehr harmonisch und durch die pastellfarbenen Perlen und Edelsteine feminin wirkender Edelstein-Bucheinband, der uns sehr viel Freude gemacht hat – sicher in dieser Qualität ein interessantes Objekt für jeden Bucheinband-Sammler.

Bucheinband mit Edelsteinen


Wissenswertes über mittelalterliche Prunkeinbände

Der mittelalterliche Prunkeinband ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Buchkunst und ein Symbol des Reichtums und der Macht, die oft mit Büchern im Mittelalter verbunden waren. Diese kunstvoll gestalteten Bucheinbände, die vor allem für Bibeln, Evangeliare und liturgische Texte verwendet wurden, dienten nicht nur dem Schutz der wertvollen Handschriften, sondern auch der Repräsentation. Ein Prunkeinband war ein kostbares Kunstwerk, das mit aufwendigen Materialien wie Gold, Silber, Elfenbein und Edelsteinen verziert wurde, um die Bedeutung des Buchinhalts hervorzuheben.

Die Gestaltung eines Prunkeinbands war häufig tief in der religiösen Symbolik verwurzelt. Edelsteine wie Rubine, Smaragde oder Amethyste wurden oft in prächtigen Fassungen auf den Buchdeckeln angebracht, da man ihnen eine spirituelle Bedeutung zuschrieb. Goldene Reliefs und filigrane Verzierungen zeigten häufig christliche Szenen, wie die Kreuzigung oder die Himmelfahrt Christi, und unterstrichen so den heiligen Charakter der Bücher. Häufig wurden auch Elfenbeinschnitzereien verwendet, die fein gearbeitete Szenen aus dem Alten oder Neuen Testament darstellten.

Die Herstellung von einem solchen Prunkeinband erforderte die Zusammenarbeit verschiedener hochspezialisierter Handwerker, darunter Goldschmiede, Elfenbeinschnitzer und Buchbinder. Diese Arbeiten waren enorm zeitaufwändig und kostspielig, weshalb der Prunkeinband meist von Klöstern, kirchlichen Würdenträgern oder wohlhabenden Adligen in Auftrag gegeben wurde. Neben ihrer religiösen Bedeutung dienten sie auch als Statussymbol und demonstrierten den Einfluss und die Macht ihrer Besitzer.

Viele Prunkeinbände sind heute in Museen und Bibliotheken zu finden und zählen zu den herausragenden Beispielen mittelalterlicher Kunst. Sie bieten nicht nur Einblicke in die religiöse und kulturelle Welt des Mittelalters, sondern auch in die handwerkliche Meisterschaft und die Ästhetik dieser Epoche.